Unsere Top 5 Tipps zur Prävention von

Ferkeldurchfall

Prophylaxe von Saugferkeldurchfall

In vielen Betrieben ist Durchfall trotz guter Hygiene die häufigste Erkrankung beim Saugferkel. Die wichtigsten Eckpfeiler in der Prophylaxe von Saugferkeldurchfall sind eine gute Versorgung mit Kolostrum (250 g Kolostrum je Ferkel innerhalb der ersten 24 Lebensstunden) sowie ein trockenes und warmes Ferkelnest. Eine durchschnittliche Sau produziert ca. 4 kg Kolostrum, was somit für 16 Ferkel ausreichend wäre. Problematisch ist, dass mit steigender Anzahl an lebendgeborenen Ferkeln je Sau zwangsläufig die verfügbare Menge an Kolostrum je Ferkel abnimmt.

Auch teilweise stark variierende Geburtsgewichte bedingen eine verminderte Saugfähigkeit der Ferkel und somit eine Unterversorgung. Kolostrum versorgt das Ferkel neben überlebenswichtiger Energie auch mit maternalen Antikörpern, die das Ferkel vor Infektionserregern schützen, bevor das ferkeleigene Immunsystem dies kann. Die häufigsten Infektionserreger sind Rota- oder Coronaviren sowie Bakterien wie E.coli oder Clostridium perfringens.

Die Farbe und der Geruch des Saugferkeldurchfalls sind nicht charakteristisch für einen bestimmten Erreger, daher ist umfangreiche Diagnostik für die richtige Prophylaxe unumgänglich.

Die beste Prophylaxe für Saugferkeldurchfall ist, wenn die Sauen in den Wochen vor der Abferkelung mit den entsprechenden Erregern in Kontakt kommen und Antikörper für die Biestmilch produzieren können. Dieser Kontakt kann entweder durch eine Impfung oder die gezielte Vorlage von infektiösem Material (s.g. Kontaktmethode) provoziert werden. Wichtig ist, dass vor allem Jungsauen mit den im Bestand verbreiteten Durchfallerregern in Kontakt kommen.

Bei der Behandlung erkrankter Saugferkel ist neben der Zufuhr von Wärme (Rotlichtlampe) die Rehydratation der Tiere essentiell. Dies erfolgt am einfachsten mittels Elektrolytlösung (z.B. WHO Lösung = 4 Teelöffel Zucker, ¾ Teelöffel Salz, 1 Tasse Orangensaft, 1 Liter Wasser). Bakterielle Infektionen müssen antibiotisch behandelt werden.

Die häufigsten Folgen von unbehandeltem Durchfall für das Saugferkel sind eine nachhaltig gestörte Darmflora (Mikrobiom) bis hin zum Tod des Tieres. Zu beachten ist darüber hinaus, dass dehydrierte Ferkel nicht mehr genügend Milch bei der Sau abrufen, was zu MMA und einer Störung der nachfolgenden Rausche führen kann.

Erreger und Zeitpunkt der Erkrankung

Rota-/
Corona Virus
ab 1. Lebenstag

E.coli und
und Clostridien
ab 1. Lebenstag

Kokzidien
ab 3.
Lebenswoche

Die wichtigsten Aspekte zur Prävention

Individuell optimierte Impfkonzepte als Mutterschutzimpfung (konventionelle Impfstoffe oder auch stallspezifische Lösung)

Überfütterung/ Verstopfung der Sau vor der Abferkelung vermeiden (Futtermengen, Raufuttergabe)

Kolostrumaufnahme sicherstellen
(ggf. split nursing)

Trockenes und warmes (36 °C) Ferkelnest; Fehllüftung vermeiden (Nasenlüftung)

Immunisierung der Jung- und Stammsauen durch Erregermaterial aus der eigenen Herde

Die wichtigsten Aspekte zur Prävention

Individuell optimierte Impfkonzepte als Mutterschutzimpfung (konventionelle Impfstoffe oder auch stallspezifische Lösung)

Überfütterung/ Verstopfung der Sau vor der Abferkelung vermeiden (Futtermengen, Raufuttergabe)

Kolostrumaufnahme sicherstellen
(ggf. split nursing)

Trockenes und warmes (36 °C) Ferkelnest; Fehllüftung vermeiden (Nasenlüftung)

Immunisierung der Jung- und Stammsauen durch Erregermaterial aus der eigenen Herde